Gewerbeverband Sense Schwarzseestrasse 5 1712 Tafers
Am 5. April 1905 hörten Gewerbler und Handwerker aus dem Sensebezirk
einen interessanten Vortrag des Sekretärs des schweizerischen
Gewerbevereins.
Motiviert durch den Vortrag wurde noch am selben Abend
ein Vorstand bestimmt, dessen
Aufgabe es war, Statuten für den
neugegründeten Verein auszuarbeiten.
Die Ziele des Vereines waren sehr
verschieden.
So sollte der Lehrlingsausbildung grosse Beachtung
geschenkt werden, die Weiterbildung der Mitglieder gefördert, um damit
den Berufsstand zu heben sowie mit gebündelten
Kräften Einfluss auf die
kantonale und eidgenössische Gesetzgebung genommen werden.
Der
Hauptgrund für den Zusammenschluss war aber der Schutz gegen die
Grossen, nach dem Motto, gemeinsam sind wir stark.
Die ersten Jahre waren für den Verband schwierig.
Der Vorstand
wechselte oft, manchmal sogar während des Vereinsjahres.
Die
Zahlungsmoral der Mitglieder war schlecht und an den Versammlungen
fanden sich oft nur wenige Mitglieder ein. Im Jahr 1910 wurde sogar
beschlossen, den Bezirksverein vorläufig
ruhen zu lassen.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde der Gewerbeverband auf Grund der
wirtschaftlichen Verhältnisse aus seinem Dornröschenschlaf geweckt.
Am 18. Februar 1923 wurde der Neuanfang in Tafers gefeiert, ein neuer
Vorstand
eingesetzt und die Statuten abgeändert.
Dieser Neuanfang war
erfolgsversprechender als der erste.
Die Mitglieder zahlten pünktlicher
und die Versammlungen waren gut besucht.
In den folgenden Jahren setzte sich der Gewerbeverband des
Sensebezirkes mit ganzer
Kraft für die Lehrlingsausbildung ein.
So
wurden auf politischer Ebene erfolgreiche Vorstösse lanciert zur
Verbesserung der Lehrlingsausbildung. Der Verband und seine Fachverbände
halfen 1960 bis 1963 auch
tatkräftig mit beim Bau der Werkstätten im
neuen Gewerbeschulhaus in Freiburg.
Die Hochkonjunktur war prägend für die Gewerbetreibenden im
Sensebezirk.
Viele Betreibe konnten ausgebaut werden oder entwickelten
sich weiter.
Damit die Mitglieder nicht stehen blieben, wurden auch
immer wieder Kurse und Vorträge organisiert über Steuern, Buchhaltung,
Korrespondenz oder schon damals über die
Aufgaben und Probleme der AHV.
Die wichtigsten Ereignisse der letzten 25 Jahre
In den letzten hundert Jahren haben
sich die gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Verhältnisse in der Schweiz stark gewandelt.
Die
Schweiz wurde immer mehr zum Dienstleister und der industrielle Standort
verlor an Bedeutung. Auch im Sensebezirk sind diese Veränderungen
spürbar.
Trotzdem sind die Gewerbetreibenden und Handwerker - oder
moderner ausgedrückt
die KMU (kleine und mittlere Unternehmen) - die
wichtigsten Eckpfeiler unserer Wirtschaft geblieben.
Allein im
Sensebezirk hat sich die Anzahl der KMU in den letzten 25 Jahren von
sechshundert auf tausend vergrössert.
Das wirtschaftliche Umfeld hat sich in den letzten 25 Jahren
verschärft.
Auf die KMU’s sind verschiedene gesetzliche Bestimmungen und
Regulierungen
zugekommen, die den Papierkrieg vergrösserten.
Ein
starker Verband, der sich für die Interessen der KMU einsetzt und
politische Arbeit
leistet war und ist weiterhin wichtig.